Reichenberg: Wurzelsdorf (Kořenov)

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Die achteckige Kapelle auf dem heutigen Katastralgebiet von Wurzelsdorf (Kořenov) wurde von einer kleinen protestantischen Glaubensgemeinschaft 1909 erbaut und 1911 kam noch ein kleiner Friedhof dazu. Sie steht hinter der großen Kreuzung im heute eingemeinde­ten Schenkenhahn am Kamm, von wo man auf die Stephanshöhe gelangt, sobald man rechts abbiegt, nach Harrachsdorf,

sobald man die Richtung beibehält oder nach Ober-Polaun und dann nach Klein-Iser, sobald man links abbiegt.

Unser Weg führt uns über Klein-Iser an den Zusammenfluss der Kleinen- und Großen Iser. Den Buchberg, als höchsten Basaltkegel weit und breit, fast so hoch wie der Jeschken, haben wir immer rechter Hand. Ich finde,wir befinden uns in einer der romantischesten Gegenden des Isergebirges.

Schon vor mehr als hundert Jahren wurde direkt beim Zusammenfluss der Kleinen- und Großen Iser eine Brücke erbaut, über die man bis zum Früjahr 1945 ohne Probleme von Böhmen nach Schlesien gelangte, um ev. in. Karlsthal ( heute Orle in Polen) oder im nicht weit entfernten Groß-Iser eine Jause zu halten.

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Nach 1945 fiel die Brücke zusammen und jahrzehntelang riskierte man–wenn nicht gleich eine Kugel in den Kopf – sodoch Straflager in Polen wegen unbefugtem Grenzübertritt. Nun steht wieder eine Brücke, sogar auf den alten Sockeln, aber Groß-Iser, eine relativ große Gemeinde mit 37 Häusern und 250 Einwohnern gibt es nicht mehr. Nur ein Haus steht noch, wahrscheinlich die Schule, ansonsten sind die Häuser weggerissen, die Bevölkerung ist vertrieben.

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Veröffentlicht in Aktuelles, Aus dem Heimatkreis Reichenberg, Historisches Reichenberg.

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