Die rasante industrielle Entwicklung Reichenbergs und seines Umfeldes

Die Entwicklung unserer Heimatstadt zur Metropole Nordböhmens und des späteren Sudetengaus war rasant und imposant zugleich, wobei das Umfeld – d. h. die umliegenden Städte und Gemeinden in keiner Weise zurückstanden. So entstanden bedeutende Fabriken auch in weiteren Gemeinden wie z.B. Berger-Römheld in Alt-Habendorf, Trenker u. Söhne in Katharinberg, Siegmund Neuhäuser in Machendorf, Hermann in Ober-Rosenthal, Franz Liebieg in Dörfel.

Die bedeutendste Fabrik außerhalb Reichenbergs war die Firma lgnaz Ginzkey, die aus kleinen Verhältnissen heraus zur Aktiengesellschaft wurde. Nach einer Strumpfstrickerei (1839) und einer kleinen Produktionsstätte zur Erzeugung von Decken (1845) stellte lgnaz Ginzke dann 1847 sechs Teppichwebstühle auf, die seinen Siegeszug zu vielen Goldmedaillen auf Weltausstellungen und Bestellungen aus der ganzen Welt einleiteten.

Der größte handgewebte 326 m² große Teppich wurde 1927 ins New Yorker Hotel Waldorf Astoria geliefert, während Bestellungen des rumänischen Königshauses, weltberühmter Bühnen in Petersburg oder der City Hall in New York keine Seltenheit waren.

1945 wurde die Firma enteignet, der Enkel des Gründers Heinz Ginzkey wurde am 31.10.19 zu einem Jahr Kerker verurteilt. Sein Gesellschafter Mallmann beging Selbstmord. Seinem jüngeren Bruder Egon gelang es allerdings noch Anfang Oktober 1945 einen Teil seines Eigentums in drei Lastwagen in die amerikanische Besatzungszone zu bringen. Z. Z. wird die Fabrik abgerissen, die Folge Firmen gingen ein. 

  


05-ginzkeybuero Ginzkey Büro

05-kohlenturm Kohlenturm

 

Reichenberg – eine Wirtschaftsmetropole

Reichenberger Persönlichkeiten 

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