Nachrichten aus der Heimat: Dezember 2014

Weihnachtskarte

 

Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde,

im Wintermonat Dezember erwartet uns das schönste Fest des Jahres. Während des Advents wird sicher auch etwas Zeit für das Lesen der Nachrichten aus Reichenberg und Umgebung übrig bleiben.

REICHENBERG
– Am Samstag, den 27. September, fand im Reichenberger Liebieg-Palast (wo früher die Gemäldegalerie residierte) das erste Reichenberger Weinfestival statt. Zwanzig Weinbauern aus Böhmen und Mähren boten ihren besten Wein an. Die weltberühmte Roma-Zimbalmusik mit weiteren Musikkapellen hat zur gemütlichen Atmosphäre beigetragen. Die Besucher konnten mehr als zwei Hundert Weinsorten degustieren. Z. B. der Riesling aus Bojanovice wurde früher auf den Keiserhof nach Wien geliefert. Der hochwertigste Wein wurde auch zur Wahl des Papstes nach Rom expediert. Für die Kinder, die den süßen Most kosteten, wurde auch ein interessantes Programm vorbereitet und für die feinen Zungen sorgten Spezialitäten der Reichenberger Hersteller.

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– Am 29. September 2014 wurde überhaupt erstmals in der modernen Geschichte an der Technischen Universität in Reichenberg unter Teilnahme von Minister des Schulwesens, der Jugend und des Sportunterrichts Marcel Chládek das neue Akademische Jahr 2014 – 2015 feierlich und würdig eröffnet. Es haben auch die Rektoren, weitere höchsten Repräsentanten der tschechischen Hochschulen, die Reichenberger Primatorin Martina Rosenbergová und der Hauptmann des Reichenberger Bezirkes Martin Půta teilgenommen. Die feierliche Eröffnung des akademischen Jahres findet alljährlich auf einer ausgewählten Hochschule statt.
Das neue Gebäude G, dessen Bestandteil außer Hörsälen und Laboratorien auch eine Aula für 350 Leute ist, hatte so seine erste Premiere. Wie der Rektor der Reichenberger Hochschule Zdeněk Kůs informierte, um die feierliche Eröffnung ist traditionell großes Interesse. Er selbst musste diesen Termin schon vor vier Jahren reservieren.
Die Reichenberger Technische Universität ist so in ihr 61. akademisches Jahr beigetreten. Heuer studieren hier mehr als acht tausend Studenten aus hundert Weltländern, die sich aus sechs Fakultäten und einem Hochschulinstitut aus 63 angebotenen Studienprogrammen und 110 Studienfächern ausgewählt haben.

– Der Buddha ist auch schon in Reichenberg. Ende September 2014, nach fünf Jahren der freiwilligen Arbeit, haben die Buddhisten den Bau, benannt “stúpa”, im Garten des “Zentrums für tibetanische buddhistische Studiums Rabten Čhödarling” in Johannesthal, (unterhalb der ehemaligen Kirche) ausgeweiht. Dieser Sakralausbau ist der zweite in der Tschechischen Republik. Die sogenannte “Sieger-stúpa”, Symbol des Mitleides, Weisheit und Friedens, repräsentiert den aufgeklärten Geist des Buddhas und wird auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Bau ist 640 cm hoch und in jedem Stock ist etwas verborgt. Z. B. in der Beton-quadratischen Basis, so genannten Kasse, sind Gegenstände des Tagesbedürfnisses, wie Bestecke, Bauwergzeug, Schreib- und malerische Bedürfnisse, verschiedene Stoffarten, Modelle von Autos und Schiffen. Alles, was man für wichtig hält, wie der Administrator des Zentrums Jan Brázda informierte. Den oberen hohlen Teil füllt eine Unzahl von Abbildung des Buddhas, samt Statuetten. Hier sind auch die wichtigsten buddhistischen Texte und Millionen von Mantren, auf zusammengerollten Rollen aufgedruckt, versteckt. In der Kuppel allein ist in der Nische die heilige Statue des Buddhas untergebracht und in ihrem oberen Teil befindet sich dann der Kasten mit Reliquien von zwei bedeutenden Buddhisten.
Die Arbeiten haben die Freiwilligen durchgeführt, das Zentrum hat nur das Material bezahlt. Die endgültige Verzierung haben dann die nepalesischen Künstler realisiert.
In der Welt, weder noch in Europa, sind diese “stúpy” nichts Außergewöhnliches.

– Am 10. und 11. Oktober 2014 fanden in der Tschechischen Republik die Kommunalwahlen und (nicht überall) die Wahlen in den Senat statt. In Reichenberg, der fünften größten Stadt der Tschechischen Republik, handelte es sich nur um die Kommunalwahlen, wo die politische Partei “‘Änderung für Reichenberg” mit 25,46 % der Wahlstimmen, am Korpf mit dem Leader Jan Korytář, siegte. Sie wird in der Stadtvertretung mit 12 Vertretern von insgesamt 39 vertreten sein. Den zweiten Platz belegte die politische Partei “Ja” mit 18,05 % Wahlstimmen und neun Mandaten. Den dritten Platz belegte die politische Partei “Die Bürgermeister für den Reichenberger Bezirk” mit 16,58 0 und acht Mandaten. Die Wahlteilnahme in Reichenberg war 35,68 % der Wähler.
Auch im Begegnungszentrum, wie schon viele Jahre, tagte die Wahlkommission des 16. Wahlbezirkes.

– In der Kreiswissenschaftlichen Bibliothek in Reichenberg fanden von 10. bis 23. Oktober 2014 die “Tage der tschechischen und deutschen Kultur” statt. Es wurde z. B. der Film “Der große Traum” vom Klub des deutschen Filmes projiziert.

– In der Kreiswissenschaftlichen Bibliothek in Reichenberg wurde auch ein erfolgreiches Projekt beendet. Es handelt sich um Übertragung der wertvollen historischen Dokumente in die digitale Form und deren Vorbereitung zur veröffentlichen im Internet. Es ist schon jetzt möglich, sich die erste Reichenberger Zeitung “Reichenberger Wochen-Bericht aus der Nähe und Ferne” aus den Jahren 1848 – 1849 und den alten Druck aus dem Jahre 1763 “Chronic vormals Böhmischer Cron-Lehen, nunmehro ins Allodium gezohener zweyer Städten Friedland und Reichenberg”, wo das Reichenberger Landeskind Johann Carl Rohn die Historie der Friedländer und Reichenberger Herrschaft beschreibt, anzuschauen. Die Internet-Adresse der Bibliothek lautet: http://kramerius.kvkli.cz
Die Überführung der Textform aus der Schwabacher war ziemlich anspruchsvoll. Dank der digitalen Kopien werden die ursprünglichen Dokumente besser vor der Degradierung des saueren Papiers geschützt.

– Am 16. Oktober 2014 wurde in Prag in der Weltprämiere ein praktischer Aufstieg der tschechischen Wissenschaft mit Reichenberger Spur – finale Applikation aus Nanofasern für die Pflege um den Teint mit Akne. Das Produkt stellte der Professor der Technischen Universität in Reichenberg und Erfinder der Technologie für Massenerzeugung der Nanofasern NANOSPIDER Oldřich Jirsák vor. Einführung der Technologie auf den globalen Mark verlief vor acht Jahren. Manchmal dauert dieser Weg auch Zehner von Jahren. In diesem Fall war die Entwicklung dieses Produktes schnell, wie der Gründer des tschechischen Nanofaser-Business und Chef der Firma NAFIGATE CORPORATION Ladislav Mareš, der auch der Gründer und Miteigentümer der Firma ELMARCO ist. “Das Produkt “NAFIGATE Akne Invisible” hat drei Komponente: die Basis ist eine Membrane aus Nanofasern in der Form einer Punktpflege. In einem Kreis der Pflege sind zwei Millionen von Nanofasern erhalten. Während der Applikation verschmelzen sie völlig mit der Oberhaut, verhindern die Durchdringung von Unreinheiten und Bakterien und beseitigen die Begleiterscheinungen der Akne. In der Kombination mit dem HA-Gel vermindern sie die Schmerzhaftigkeit der Stelle und wirken als Prävention gegen Narben. Sie beschleunigen den Verlauf von Lösung der Akne”, brachte Mareš nahe.
Der Reichenberger Professor Jirsák begrüßt, dass seine Entdeckung eine praktische Anwendung im Leben gefunden hat. “Das ist eigentlich Traum vom jedem Erfinder”, fügte er hinzu.
Die Kosmetik wird in der Gegenwart auf den böhmischen Mark angeführt, zu bekommen soll sie auch in den Apotheken sein.

ALTHABENDORF
Vom 23. bis 26. Oktober 2014 fand in Althabendorf im Gemeindehaus der 16. Jahrgang der Regionalausstellung von Obst und Gemüse im Reichenberger Bezirk statt. Überwiegend wurden Äpfel und Birnen, die in Reichenberg und Umgebung gezüchtet werden, ausgestellt. Die Ausstellung veranstaltete der Gebietsrat des Tschechischen Gärtnerbundes Reichenberg. Während der Ausstellung fand der Test “Wir kennen die Samen unserer Früchte lernen” statt. Für die Gärtner war auch eine Fachjury zur Verfügung.

DÖRFEL
Am 14. Oktober 2014 wurden die Arbeiten am Damm des Teiches “Teichmühle” beendet. Die Wasserwirtschaftler mussten in den bestehenden Damm eine zehn Meter breite Wand aus speziellen Blechscheiben, Typ LARSEN, einlassen. Am 22. August hat nämlich der Damm angefangen durchzusickern. Es wird noch eine gesamte Rekonstruktion des Dammes und Teiches folgen.

CHRISTOFSGRUND
Das Dorf Christofsgrund wurde ab 18. Oktober 2014 zum europäischen Hauptdorfe. Wenn ab dem Jahre 1679 die Hauptstadt der Europäischen Union Brüssel den “Manneken Pis” (pinkelnden Buben) hat, so muss in Christofsgrund ein echter böhmischer scheckiger Hund pinkeln. Der akademische Bildhauer Aleš John hat diese Kuriosität, eine Hundefontane erbaut. Es handelt sich um einen 1,2 Meter hohen Steinsockel, aus deren ein Prellstein aufträgt, auf den der Hund mit gedrehten Schwänzchen das Beinchen aufhebt. Der Hund ist aus Kunststein, der Prellstein aus hundert Jahre alten Naturstein. Der Bildhauer, der sich sonst auf die Repliken der Barockstatuen spezialisiert und mit den Restauratoren zusammenarbeitet, behauptet, dass sein “Brunnen” kein Kitsch sein soll.

Quelle: youtube.com/watch?v=tu66AXfhvGQ&feature=youtube_gdata_player – Beitrag auf tschechisch

KRATZAU
Das Kratzauer Rathaus bemüht sich auch heuer um allmähliche Erneuerung der zierlichen historischen Andenken. Nach dem restaurieren des Brunnens und der Pestsäule am Marktplatz des 1. Mai kamen auch zwei Gottesmartel (Kruzifixe) an die Reihe, und zwar bei dem Busbahnhof und in Wittig.

MAFFERSDORF
– Bei den Kommunalwahlen in Maffersdorf am 10. und 11. Oktober 2014 siegte die politische Partei “Bürgermeister für den Reichenberger Bezirk” mit 48,08 % Wahlstimmen. Diese politische Partei wird in Maffersdorfer 15gliedrigen Rat mit neun Vertretern vertreten. Der einzige Reichenberger Stadtbezirk mit 8.300 Einwohnern hat so wieder den ehemaligen Bürgermeister Lukáš Pohanka, der in September 2013 von dieser Funktion abgerufen wurde, gewählt. Sein Rivale, der gegenwärtige Bürgermeister Aleš Preisler, ist mit seiner politischen Partei “Für Sport und Gesundheit” am zweiten Platz mit 13,75 % Wahlstimmen und zwei Mandaten. Die Wahlteilnahme in Maffersdorf war 42,44 %.

Ich wünsche allen Heimatfreundinnen und Heimatfreunden besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2015. Herzlich, Ihre/Eure

Dagmar Neumann.

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